Rumänische Börse setzt Wachstumstrend inmitten der Berichtssaison fort

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Börse setzte ihren Aufwärtstrend der vergangene Woche fort, auch wenn das Wachstum sich verlangsamte. Hatten die Indizes in der Vorwoche im Durchschnitt noch 2,8 Prozent zugelegt, so waren es in der vergangenen Woche nur noch 1,9 Prozent. Die Entwicklung wurde vor allem vom ROTX-Index getragen, der dank eines Kurssprungs der Erste Bank Group (EBS, 108,4 Lei, ISIN AT0000652011) um 22,4 Prozent auf Wochensicht 5,14 Prozent zulegte und über die 18.000-Punkte-Marke kletterte. Der Hauptindex BET stieg um 1,16 Prozent, während der BETPlus 1,14 Prozent zulegte. Der Finanzwerte-Index BET-FI kletterte um 0,6 Prozent und der Energiewerte-Index BET-NG legte auf Wochensicht 1,5 Prozent zu.

Umsätze verdoppelt

Die Umsätze mit Aktien verdoppelten sich fast auf knapp 300 Millionen Lei (oder 61,6 Millionen Euro) im Vergleich zur Vorwoche. Somit lag der Tagesdurchschnitt bei knapp 60 Millionen Lei (12,3 Millionen Euro). Den ersten Platz unter den umsatzstarken Aktien belegten in dieser Woche der Kunststoffhersteller Teraplast (TRP, Lei, ISIN ROTRPLACNOR7) mit etwas mehr als einem Fünftel des Gesamtumsatzes, gefolgt von den Aktien der Ersten Bank mit 12,2 Prozent. Erst an dritter Stelle stand die sonst so umsatzstarke Banca Transilvania (TLV, 2,03 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit 11,5 Prozent des Umsatzes. Die überraschende Platzierung von Teraplast an der Spitze der Umsatzrangliste ist auf den Verkauf von etwa 8,6 Prozent am Unternehmen seitens des finnischen Investmentfonds KJK Balkan Holdings zurückzuführen. Die Transaktion fand am vergangenen Donnerstag statt, 150 Millionen TRP-Aktien wechselten für 57 Millionen Lei den Besitzer und sicherten so 53,8 Prozent des Tagesumsatzes. Der Kurs ging um 10 Prozent zurück.

Emittenten im Reporting-Rausch

Mehrere wichtige Emittenten veröffentlichten in der vergangenen Woche ihre Quartalsberichte. So der Erdgasversorger Transgaz (TGN, 284 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8), der die ersten drei Quartale dieses Jahres einen Nettogewinn von 224,7 Millionen Lei eingefahren hat, 9 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Möglicherweise war aber der Verlust in Höhe von 26,4 Millionen Lei im dritten Quartal eher ausschlaggebend dafür, dass die Aktie auf Wochensicht um ein Prozent nachgab.

Der Stromerzeuger Electrica (EL, 12,15 Lei, ISIN ROELECACNOR5) hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 396 Millionen Lei Reingewinn geschrieben und so ein Plus von 146 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt. Der Gewinn im dritten Quartal lag sogar viermal höher als der vor einem Jahr. Dennoch legte die Aktie auf Wochensicht nur 2,97 Prozent zu.

Der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 26,8 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) musste in diesem Jahr bislang einen Umsatzrückgang von 23 Prozent verkraften, während der Gewinn um 20 Prozent auf 941,9 Millionen Lei zurückging. Die Aktie gab auf Wochensicht um 2,19 Prozent nach.
Ein anderer Stromerzeuger, der AKW-Betreiber Nuclearelectrica (SNN, 16,6 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres bei einem Umsatz von 1,77 Milliarden Lei 478 Millionen Lei Gewinn eingefahren. Im bisher letzten Quartal jedoch ging der Umsatz um 1,2 Prozent zurück, während der Gewinn 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegte. Die Aktie legte auf Wochensicht 1,47 Prozent zu.

Der Börsenbetreiber Bursa de Valori București (BVB, 23 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) konnte zu-mindest im dritten Quartal sein Ergebnis um 30 Prozent auf 3,6 Millionen Lei im Vergleich zum Vorjahresquartal verbessern. Dennoch schloss die Aktie unverändert, sodass mit zukünftigem Wachstum gerechnet werden kann.

Der Franchisegeber Sphera Franchise Group (SFG, 12,6 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) hat trotz Corona-Krise das erste gewinnbringende Quartal vermeldet: Bei einem Umsatz von 198 Millionen Lei lag der Gewinn bei 17,6 Millionen Lei. Die Aktie kletterte um starke 5,9 Prozent.

Devisen

Nach einer stärkeren Woche gab die rumänische Landeswährung gegenüber den beiden Leitdevisen Euro und US-Dollar wieder etwas nach. Allerdings scheint der Kursverfall kontrolliert gewesen zu sein, zum Euro verlor der Leu nur etwa ein Viertel dessen, was er in der Vorwoche noch zugelegt hatte. Und auch der US-Dollar war weit davon entfernt, den Verlust der Vorwoche wieder wettzumachen. Auf Wochensicht verlor der Leu zum Euro 0,045 Prozent und gegenüber dem US-Dollar 0,46 Prozent. Gestern startete die europäische Gemeinschaftswährung bei 4,869 Lei, während der US-Dollar bei 4,1184 Lei lag.


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