Software aus Hermannstadt

iQuest eröffnet drittes Entwicklungszentrum in Siebenbürgen

Firmengründer Cornelius Brody sprach über sein Engagement in Hermannstadt.
Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Das deutsch-rumänische IT-Unternehmen iQuest eröffnet in Hermannstadt/Sibiu ein Entwicklungszentrum für Softwareanwendungen. Zwei weitere derartige Zentren betreibt das Unternehmen bereits in Klausenburg/Cluj-Napoca und Kronstadt/Brașov. Die Investitionssumme beträgt nach Angaben des Unternehmens 100.000 Euro. Bis Ende 2012 will iQuest 50 Mitarbeiter am neuen Standort beschäftigen.

Geschäftsführer Cornelius Brody lud am Donnerstag zur offiziellen Vorstellung des Unternehmens in Hermannstadt. Die Entscheidung zur Eröffnung des neuen Standortes sei aufgrund des hohen Ausbildungsniveaus der hiesigen IT-Fachleute gefallen, sagte Brody.  Die Existenz spezialisierter Universitäten bzw. Fakultäten wirkte sich ebenso vorteilhaft aus. Besonders hob er aber den kulturellen Aspekt hervor. Die hiesigen Mitarbeiter würden die westeuropäische Kultur kennen und verinnerlichen – was in seinem Geschäft, das von Kunden aus Deutschland, der Schweiz, Schweden oder Großbritannien lebe, eminent wichtig sei.

Das neue Büro befindet sich im kürzlich eingeweihten Business Center (Centrul de Afaceri) des Hermannstädter Geschäftsmannes Ilie Carabulea (Atlassib Holding). Angemietet sind bislang 650 Quadratmeter, die abhängig von der Geschäftsentwicklung auf 1100 Quadratmeter ausgeweitet werden können, so Brody. In der Anfangsphase beschäftigt iQuest 11 Softwareingenieure mit einer Spezialisierung in Microsofttechnologie.

Der 1998 von Brody, einem Siebenbürger Sachsen aus Klausenburg, gegründete IT-Service- und Dienstleistungsanbieter hat seinen Hauptsitz in Frankfurt am Main. Das Unternehmen entwickelt und implementiert maßgeschneiderte Software für Unternehmen wie die ungarische Post, Volvo und in Rumänien die Banca Transilvania, Ursus Breweries oder die Einzelhandelskette Mega Image. Den Großteil seiner knapp 400 Mitarbeiter beschäftigt iQuest in den drei siebenbürgischen Softwareentwicklungszentren. Größter Standort ist Klausenburg mit derzeit rund 280 Mitarbeitern, gefolgt von Kronstadt mit 100. Weitere Büros unterhält das Unternehmen in Bukarest, Budapest, Göteborg und Paris.

Im laufenden Jahr prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz von 14 Millionen Euro, eine Steigerung von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit der Gründung liege das jährliche Umsatzwachstum zwischen 20 und 25 Prozent, so Brody.