Unentschlossenheit an der Börse in Erwartung der Details zur Hidroelectrica-Listung

Am rumänischen Aktienmarkt herrschte vergangene Woche eine gewisse Unschlüssigkeit, möglicherweise auch durch das Warten auf die Regierungsbildung beeinflusst. So ließe sich der Aufschwung um durchschnittlich 1,48 Prozent am Freitag erklären, als die neue Regierung feststand. Auf Wochensicht konnte das die Gesamtentwicklung nicht mehr positiv beeinflussen, die rumänischen Indizes gaben im Durchschnitt 0,28 Prozent nach – fast so viel, wie sie in der Vorwoche zugelegt hatten. Der Hauptindex BET und der BETPlus allerdings schlossen die Handelswoche mit einem hauchdünnen Gewinn von 0,13 beziehungsweise 0,12 Prozent. Der Energiewerte-Index machte fast eine Seitwärtsbewegung mit einem kaum wahrnehmbaren Plus von 0,01 Prozent. Der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX verlor auf Wochensicht 0,12 Prozent und der Finanzwerte-Index bildete das Schlusslicht – wie auch in der Woche zuvor – mit einem Minus von 1,54 Prozent. Der BET-FI war auch der einzige Index, der in der vergangenen Woche seine Schwelle unterschritt, er schloss unterhalb der 50.000-Punkte-Marke bei 49.308,70 Punkten.

Umsätze ziehen an

Erfreulicheres ist von der Umsatzfront zu berichten. Dort legte der Gesamtumsatz gegenüber der Vorwoche 22,4 Prozent zu. Trotz voller Handelswoche schaffte es der Aktienumsatz nicht, die 200-Millionen-Marke zu durchbrechen, der Gesamtumsatz mit Aktien betrug 194,18 Millionen Lei. Fast 48 Prozent davon gingen auf das Konto des Fondul Proprietatea (FP, 1.98 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), dessen Aktien auf Wochensicht 1,7 Prozent verloren. Zweitgrößter Umsatzbringer der vergangenen Woche war der Treibstoffkonzern OMV Petrom (SNP, 0,488 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9), der es auf ein Volumen von 37,6 Millionen Lei brachte (19,4 Prozent). Vor allem am vergangenen Freitag waren die SNP-Aktien gefragt: 51 Millionen Anteilsscheine wechselten die Besitzer an diesem Tag und stützten den Tagesumsatz mit fast 25 Millionen Lei. Auch diese Aktien verzeichneten einen leichten Kursverlust, und zwar in Höhe von 0,93 Prozent. Erst an dritter Stelle stand der sonstige Platzhirsch Banca Transilvania (TLV, 19,55 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), dessen Aktien weiter zulegten: plus 1,77 Prozent.

Gewinner und mehrere Verlierer der Woche

Damit gehörten sie zu der Minderheit von 26 Emittenten, die in der vergangenen Woche Kursgewinne verzeichneten. Allen voran standen zwei Vertreter aus der Branche der Finanzdienstleistungen: Der Börsenbetreiber Bursa de Valori București (BVB, 47,9 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) legte auf Wochensicht 4,1 Prozent zu und schloss somit bei seinem 52-Wochen-Hoch. Der Aktienmakler SSIF BRK Financial Broker (BRK, 0,152 Lei, ISIN ROBRKOACNOR0) schloss die Woche mit einem Plus von sagenhaften 12,6 Prozent. Das Lager der Wochenverlierer war mit 33 Emittenten deutlich größer. Hier traten vor allem die Investmentgesellschaften in den Vordergrund: Alle fünf schlossen die Handelswoche mit Verlusten. Diese lagen zwischen 0,7 Prozent für Transilvania Investments Alliance (TRANSI, 0,287 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8, ehemals SIF3) und 2 Prozent für LION Capital (LION, 2,39 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2, ehemals SIF1). Auch der Energiesektor und der Bausektor waren im Verliererlager verhältnismäßig stark vertreten.

Derweil warten Anleger auf Details der Listung von Rumäniens größtem Stromerzeuger, Hidroelectrica. Sollte der Plan eingehalten werden, im Juli ein 20-prozentiges Aktienpaket an die rumänische Börse zu bringen, dürften in dieser Woche die ersten Details des mutmaßlich größten europäischen Börsengangs des Jahres bekanntgegeben werden. Es bleibt spannend an der rumänischen Börse.

Devisen

Euro und US-Dollar entwickelten sich wieder einmal nicht in die gleiche Richtung zum rumänischen Leu. Die europäische Gemeinschaftswährung legte wenig beeindruckende 0,09 Prozent bzw. 0,0044 Lei auf Wochensicht zu. Immerhin sprang der Euro damit wieder über 4,96 Lei. Der US-Dollar hingegen verlor 1,6 Prozent oder 0,07 Lei im Vergleich zur Vorwoche. Und dies ist die dritte Woche in Folge, dass die nordamerikanische Leitwährung gegenüber dem Leu an Wert verliert. Obendrein stellen die 1,6 Prozent einen deutlich höheren Verlust dar, als die 0,11 Prozent der Vorwoche. Am gestrigen Montag startete der Euro somit bei 4,9604 Lei in die neue Woche, während der US-Dollar bei 4,5317 Lei stand.


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