Weitere Immobiliensparte im Abwärtstrend

Hotels und Pensionen werden immer billiger

Die ehemalige Kadettenschule in Temeswar, auch als U-Kaserne bekannt, soll seit einigen Jahren in ein Hotel der gehobenen Sterne-Klasse umgewandelt werden. Nachdem die Stadt das Gebäude im Jahr 2008 verkaufte, hatte es im Laufe der Zeit zwei Privatinhaber. Ein Hotel wurde daraus bisher nicht.
Foto: Zoltán Pázmány

„Wir danken Ihnen für Ihre jahrelange Treue und Vertrauen. Ab sofort gibt es uns nicht mehr“. Mit einer solchen SMS hatte sich vor nicht all zu langer Zeit eine Temeswarer Restaurantinhaberin an ihre Kundschaft gewandt. Die Krise ist also längst nicht vorbei. Solche Aussagen gerade aus einer Stadt, in der Investoren und Touristen noch immer verhältnismäßig viel Geld ausgeben, zeigen erst so richtig, wie häufig jeder den Cent umdreht. Dies ist auch im Einklang mit dem, was Mediafax zuletzt über die Situation der Hotels und Pensionen in Rumänien, unter Bezug auf ein Internetportal, schrieb. Demnach sind die Hotels und Pensionen, die in Rumäniens Großstädten zum Verkauf angeboten werden, etwa bis auf das Niveau von Luxuswohnungen gesunken. „Als Einrichtungen, die Umsatz generieren sollen, sind Hotels und Pensionen von der Krise betroffen“, heißt es bei  spatiicomerciale.ro. Dem gleichen Portal nach kostet das teuerste zum Verkauf angebotene Hotel in Bukarest 1,7 Millionen Euro. Die landesweit teuerste Immobilie zu Hotelzwecken, die derzeit auf der Verkaufsliste steht, befindet sich in Kronstadt/Braşov auf dem Markt: 2,5 Millionen  Euro werden dafür gefordert. Um sich ein Bild allein von diesen beiden Immobilien zu machen: Beim Bukarester Hotel handelt es sich um eine Vier-Sterne-Einrichtung in der Nähe des Universitätsplatzes. Die Immobilie steht auf der Liste der Bukarester Baudenkmäler, hat 48 Betten, ein Restaurant mit 60 Plätzen und eine Terrasse. Das Hotel in Kronstadt, das der Anbieter um 2,5 Millionen Euro verkaufen möchte, ist ein Neubau, u. a. mit 21 Zimmern, Garage im Kellergeschoss, Restaurant und Konferenzraum.

In Temeswar werden von Mediafax drei Einrichtungen mit Unterbringungsmöglichkeiten genannt, die auf der Verkaufsliste stehen. Die teuerste davon ist eine Pension, versehen mit einer Klassifizierung von vier Margareten und befindet sich im Stadtzentrum. 1,05 Millionen Euro wünscht der Inhaber im Falle eines Verkaufs. In der Nähe der Lugoscher Straße steht eine weitere Immobilie zum Verkauf, die sich sowohl zur Einrichtung einer Pension eignet, aber auch als Bürohaus genutzt werden kann. Für die 15-Zimmer-Immobilie erwartet der Inhaber einen Preis von 395.000 Euro. Ebenfalls 15 Zimmer hat ein Hotel am Studentencampus. 300.000 fordert der Inhaber – als durchschnittliche Zimmerauslastung werden 60 Prozent angegeben. Im Gegensatz dazu finden Hotelinhaber bereits eine durchschnittliche Auslastung von 30-40 Prozent für derzeitige Verhältnisse als „gut“. Recht neue oder frisch renovierte Hoteleinrichtungen stehen auch im Schwarzmeerhafen Konstanza auf der Verkaufsliste. Auf 850.000 Euro berechnete der Verkäufer, in Konstanza den Transaktionswert eines Hotels am Tomis-Boulevard. Ein anderes Hotel, das jedoch Sanierungsarbeiten notwendig hat, steht für 390.000 Euro auf der Verkaufsliste.