Weltbank: Wirtschaftswachstum Rumäniens wird sich 2023 abschwächen

Als Gründe werden der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation genannt

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Bukarest (ADZ) - Nach aktualisierten Prognosen der Weltbank wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum in Rumänien sich in diesem Jahr auf 2,6 Prozent verlangsamen wird, nach einem Anstieg von 4,8 Prozent im Jahr 2022 – so die Angaben im neuesten Bericht der Weltbank über die Aussichten für die Volkswirtschaften Europas und Zentralasiens.

Die Prognose bezüglich des Wachstums im laufenden Jahr hält die Weltbank unverändert bei, hat aber die Schätzungen für das kommende Jahr leicht von 3,9 auf 4,2 Prozent gesenkt. Die Prognosen hängen laut Bericht von verschiedenen Faktoren ab: Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf die europäische Wirtschaft, in welche die rumänische stark integriert sei; die anhaltende Kerninflation sowie die Schwankungen bei Energie- und Lebensmittelpreisen. Die Weltbank prognostiziert für Rumänien eine Inflation von 10 Prozent während des laufenden Jahres, im Jahr 2024 soll sie auf 5,4 Prozent sinken. 

„In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat Rumänien beeindruckende Fortschritte bei der Steigerung der Wirtschaftsleistung und des Wohlstands erzielt. Dennoch stellten die Covid-19-Pandemie und der Krieg in der Ukraine die Widerstandsfähigkeit der rumänischen Wirtschaft auf die Probe und haben ihre strukturellen Schwächen noch verstärkt, vor allem bezüglich Armut und wirtschaftlicher Chancenungleichheit, aber auch in Hinblick auf die anhaltend großen Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei Erwerbsarbeit und wirtschaftlicher Teilhabe; hinzu kommen wachsende Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite sowie erhebliche institutionelle Einschränkungen, die eine effiziente Nutzung der Ressourcen behindern“, schreibt die Finanzinstitution. Das Haushaltsdefizit soll von 5,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2022 auf 4,9 BIP-Prozent in diesem Jahr sinken, während das Leistungsbilanzdefizit von 9,4 Prozent des BIP auf 7,9 BIP-Prozent zurückgehen soll.

„Mittelfristig werden eine Haushaltskonsolidierung, eine verstärkte Inanspruchnahme und effiziente Nutzung von EU-Mitteln sowie ein verstärktes Wachstum des Privatsektors und Investitionen der Schlüssel zu einem nachhaltigen, umweltfreundlichen und integrativen Aufschwung sein“, heißt es im Bericht der Weltbank weiter.