Werte in Rumänien – FES stellt Umfrage und Studie vor

Grafik: monitorsocial.ro

Bukarest (ADZ) - Die meisten Bürgerinnen und Bürger Rumäniens geben an, dass ihnen – vor die Wahl gestellt welchen der beiden Werte sie jeweils vorziehen würden – Freiheit wichtiger ist als Gleichheit und Sicherheit wichtiger als Freiheit. Entsprechend einer kürzlich von der Friedrich Ebert Stiftung (FES) vorgestellten Umfrage geben 68 Prozent der Befragten an, Freiheit höher einzustufen als Gleichheit, während 26 Prozent einen höheren Wert auf Gleichheit legen. Befragt, wenn  sie zwischen Freiheit und Sicherheit zu wählen hätten, gaben 71 Prozent an, dass Sicherheit wichtiger sei während 26 Prozent Freiheit höher einstuften. Aus der Umfrage geht auch hervor, dass für jüngere Personen (18 bis 34 Jahre) Gleichheit einen höheren Stellenwert einnimmt und Personen mit höheren Einkommen (bei beiden Fragen) Freiheit am höchsten bewerten. Weitere Ergebnisse können unter monitorsocial.ro/indicator/ierarhia-valorilor eingesehen werden.

Die Datenerhebung ist im Rahmen einer größeren kürzlich von der FES vorgestellten Studie, welche progressive Einstellungen und Werte unter der rumänischen Bevölkerung unter die Lupe nimmt, entstanden. Die Politikwissenschaftler Gabriel Bădescu und Claudiu Tufiș sowie der Soziologe Sorin Gog haben in der Studie „Atitudini și valori de tip progresist în România“ unter anderem geschlussfolgert, dass es in Rumänien eine breite Unterstützung für Maßnahmen für mehr soziale Gleichheit und Absicherung insbesondere gefährdeterer Gruppen gibt – wie beispielsweise eine Steuerentlastung für Geringverdiener und progressive Besteuerung der Einkommen –, diese aber in den Handlungen von Politikern so gut wie gar nicht Anklang finden. Gleichzeitig weisen die Forscher auch darauf hin, dass insgesamt die Präferenzen für soziale Maßnahmen in schwacher Korrelation zueinander stehen, was nahelege, dass die Befragten nicht aufgrund klarer Überzeugungen und Kenntnisse – eine Folge armer und wenig differenzierter öffentlicher Debatten – geantwortet hätten. Die Studie kann unter folgendem Link eingesehen werden: library.fes.de/pdf-files/bueros/bukarest/19247.pdf