Wirtschaftsausblick trübt sich ein, Börse erfährt Korrektur

Der gesamtwirtschaftliche Ausblick des Landes verdüstert sich etwas nach Berechnung des Internationalen Währungsfonds (IWF), der ein Haushaltsdefizit von 6 Prozent voraussieht. Dennoch ist Rumänien nicht auf Finanzspritzen vom IWF angewiesen, hieß es. Die rumänische Notenbank legte noch nach mit einer Inflationswarnung für das kommende Jahr. Die Börse widerspiegelte die etwas gedrückte Stimmung, die wichtigsten Indizes brachen am Mittwoch stärker ein (minus 1,4 Prozent im Durchschnitt) und blieben im Abwärtstrend bis zum Ende der Woche. Auf Wochensicht lagen die Verluste zwischen 1,96 Prozent (ROTX, der wieder unter die 31.000-Punkte-Marke fiel) und 3,72 Prozent (für den Finanzwerte-Index, der die Woche bei 52.089,65 Punkten schloss). Der Hauptindex BET verlor auf Wochensicht 2,2 Prozent und schloss bei 14.023,21 Punkten, der Energiewerte-Index fiel um 2,87 Prozent zurück. Sein Schlussstand am Freitagabend lag bei 1037,66 Punkten.

Anleihen stützen rückläufige Aktienumsätze

Am vergangenen Mittwoch schnellte der Gesamtumsatz an der Börse um das Dreifache in die Höhe, als die neuesten Emissionen Staatsanleihen Fidelis zum Handel zugelassen wurden. Allein der Anleihenhandel generierte 1,49 Milliarden Lei Umsatz. Der Aktienumsatz selbst ging indes weiter zurück zum Vortag und erholte sich erst am Freitag. Im Wochenvergleich ging der Aktienumsatz um fast 27 Prozent zurück. Den Großteil der knapp 300 Millionen Lei teilten sich wie in der Vorwoche der Stromerzeuger Hidroelectrica (H2O, 117 Lei, ISIN RO4Q0Z5RO1B6) zu 23 Prozent, der Treibstoffkonzern OMV Petrom (SNP, 0,544 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) zu 15 Prozent und die Bank Transilvania (TLV, 22,1 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) zu 14,3 Prozent. Von den drei genannten Aktien verloren nur TLV-Aktien nicht in der vergangenen Woche, denn sie schlossen unverändert. Sowohl H2O- als auch SNP-Aktien schlossen mit Kursverlusten.

Mehr als doppelt so viele Verlierer wie Gewinner

Damit waren sie Teil des 49 Emittenten zählenden Verliererlagers, welches vom Bauunternehmen CONDMAG (COMI, 0,0045 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) mit einem Rückgang von 10 Prozent, vom Hotelbetreiber SIF Hoteluri (CAOR, 2,32 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) mit einem Minus von 12,8 Prozent und vom Armaturenhersteller Armătura (ARM, 0,125 Lei, ISIN ROARMAACNOR7) mit einem Wochenverlust von 15,5 Prozent angeführt wurde. Besser erging es 22 anderen Emittenten, die in der vergangenen Woche Kurszuwächse erfuhren. Der mit Abstand größte Gewinner der Woche war der Maschinenbauer COMELF (CMF, 5,8 Lei, ISIN ROCMBFACNOR6), dessen Aktien ein Kursplus von 22,9 Prozent erzielten. Zu den großen Gewinnern gehören aber auch die Emittenten, deren Aktien in der vergangenen Woche neue 52-Wochen-Hochs erzielten. Dazu gehörten der Metallverarbeiter Alumil (ALU, 2,12 Lei, ISIN ROALUMACNOR8), der Hotelbetreiber Casa de Bucovina (BCM, 0,0945 Lei, ISIN ROBUCMACNOR5), die Brauerei Bermas (BRM, 2,6 Lei, ISIN ROBEMAACNOR3), der erwähnte Maschinenbauer und der Börsenbetreiber Bursa de Valori București (BVB, 70 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0).

Einen Blick werfen wir zum Schluss noch auf die Aktien des Softwareunternehmens AROBS Transilvania Software (AROBS, 0,989 Lei, ISIN ROWMR49B0RG5). Die Aktie stieg vor zwei Wochen in den Hauptmarkt auf und verlor seitdem mehr als 10 Prozent an Wert. Derzeit notiert die AROBS-Aktie 14 Prozent unterhalb des 52-Wochen-Hochs von 1,15 Lei und 22 Prozent vom Allzeittief von 0,809 Lei entfernt.

Devisen

Der trübe wirtschaftliche Ausblick des Landes scheint sich vorerst nicht auf den rumänischen Leu auszuwirken. Dieser konnte sich in der vergangenen Woche gegen den Euro etwas behaupten und machte sogar mehr Boden gut, als in der Vorwoche verloren. Die europäische Gemeinschaftswährung verlor 0,23 Prozent oder 0,0115 Lei. Der US-Dollar hingegen stärkte seine Position und schloss die vergangene Woche mit einem Zuwachs von 0,3499 Prozent, was einer Verteuerung um 0,0164 Lei entspricht. Gestern startete der Euro bei einem Stand von 4,9631 Lei, während der US-Dollar bei 4,7028 Lei stand. 


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